Verfasst am - Hinterlassen Sie einen Kommentar

Wie viel darf ein Zelt kosten?

Es kam vor, dass wir auf den zahlreichen Messen, die wir dieses Jahr besuchten, Diskussionen über den Preis unseres BAJAO Cabin führen mussten. Einige Gäste waren der Meinung, dass unser BAJAO Cabin nicht mehr als 200 Euro kosten dürfe. Aber wie viel darf ein Zelt eigentlich kosten und ab wann ist es zu teuer? Wir haben uns der Fragen einmal angenommen und schildern unsere Sicht der Dinge.

Fangen wir mit der grundlegenden Frage einmal an: Woraus setzt sich der Preis für ein Produkt eigentlich zusammen? In unserem Beispiel handelt es sich natürlich um unser erstes Produkt: BAJAO Cabin. Ein Zelt, das sich auf einem Paddelboard aufbauen lässt und dadurch die Übernachtung auf dem Wasser ermöglicht. Oder an Land. Oder dem Autodach… BAJAO Cabin ist das Schweizer Offiziersmesser unter den Zelten.

Der Stoff

Zum einen ist da natürlich einmal das Material. Im Einkauf legt man den Grundstein für die späteren Kosten. Wir haben hierbei nicht unbedingt wirtschaftlich gedacht, sondern uns für das beste und am besten geeignetste Material entschieden. Statt Polyester haben wir deutlich teureres und leichteres Ripstop Nylon gewählt. Warum? Weil Nylon für unser Produkt die wesentlich besseren Eigenschaften hat. So ist es z.B. bis zu einem gewissen Maße dehnbar, es ist leiser, robuster und länger haltbar. Je dünner und leichter ein Stoff ist, desto teurer wird er übrigens auch und wir haben uns für extrem leichten, aber robusten Stoff entschieden.

Die Beschichtung spielt auch eine wichtige Rolle, nicht nur im Preis, auch im späteren Handling und der Langlebigkeit. Unser BAJAO Cabin, das SUP Zelt, ist außen zweifach silikonisiert und innen PU-beschichtet. Eine PU-Beschichtung außen hätte es auch getan, um es wasserdicht zu machen. Aber Silikon ist nicht einfach nur dicht, das Wasser perlt ab. Und der Effekt bleibt. Auch kleinere Löcher, z.b. von Brombeeren oder anderen Dornen, können einfach wieder „zugerieben“ werden. Eine wirklich tolle Sache. Die PU-Beschichtung innen brauchen wir, um die Nähte vertapen zu können. Dadurch sind die Nähte wasserdicht.

Der Boden ist aus einem robusten 150D Oxford Polyester. Auch hier mussten wir auf allerhöchste Qualität setzen, da an unserem Boden Riemen vernäht sind, mit denen das SUP Board in den aufblasbaren Rahmen integriert wird.

Der Rahmen

Wir haben uns bei der Konstruktion unseres Luftgestänges an der Kitesurf-Industrie orientiert. Unsere ersten Prototypen haben wir aus alten Kites gebastelt. Bei den Bladdern, also den Luftschläuchen der Kites und Wings, nutzt man TPU. In der Zeltherstellung kommt oft PU zum Einsatz. Aber wo ist der Unterschied? Um es einfach zu machen:
TPU ist elastischer, temperaturbeständiger, abriebfester, rutschfester und robuster. Aber eben auch viel viel teurer. PU hingegen hat in unseren Tests nicht die gewünschte Sicherheit gewährleisten können und war zu anfällig für Undichtigkeiten. Wir haben in all unseren zweijährigen Tests bisher noch nicht ein Loch in unseren TPU-Rahmen gehabt. Das liegt vermutlich auch daran, dass wir uns für ein stärkeres TPU als in Kites entschieden haben. Unsere SUP Zelte sollen zwar vieles, aber nicht fliegen.

Fazit: Am Material konnten wir aufgrund des Einsatzes also nicht sparen, sondern haben eher auf allerhöchste Qualität geachtet. Einen nicht unerheblichen Teil des Preises macht also unser Material aus.

Die Produktion macht neben dem Material einen beachtlichen Anteil der Kosten aus. Wir haben unser Produkt in China herstellen lassen. Wir haben viele Produzenten angefragt, uns die Herstellungsverfahren angeschaut und die Qualität verglichen. Nicht jeder Hersteller kann nähen und schweißen und hat darüber hinaus noch eine gute in Deutschland sitzende Entwicklungsabteilung, mit der wir über zwei Jahre intensiv gearbeitet haben.

Sicherlich hätten wir auch einen günstigeren Produzenten finden können, aber ein SUP Zelt ist neu und hat spezielle Anforderungen. Noch dazu musste unser Produzent sämtliche Zertifikate aufweisen können. ISO, Fairer Umgang mit Mitarbeitern, keine Kinderarbeit etc.

Wir sind glücklich mit der Wahl unseres Produzenten, denn wir konnten in jedem Entwicklungsstadium Muster bestellen und testen. Nur so können wir die Sicherheit unseres Produktes garantieren.
Zudem sei angemerkt, dass man in Fernost zwar „billigen Scheiß“ erhalten kann, aber eben auch hervorragende Qualität. Die Entwicklung unseres Produktes wäre aufgrund der komplexen Anforderungen und wirklichen Neuerung dort nicht möglich gewesen und zur Corona-Hochzeit war Reisen auch nicht möglich, daher haben wir uns bewusst für eine Produktion mit Entwicklungsabteilung in Deutschland entschieden.

Fazit: Auch an der Produktion hätten wir sparen können und ein minderwertiges Produkt auf den Markt werfen können. Haben wir aber nicht.

Denken, zeichnen, nähen, ausprobieren, scheitern, umdenken, neu machen… Alles, nur nicht entmutigen lassen. Bis der Prototyp steht. Als wir nach drei Jahren an diesem Punkt standen, hat es noch 2 Jahre gedauert, bis wir die ersten fertigen Produkte in den Händen halten konnten. Die Entwicklung kann man vorher nicht planen und auch nicht in Zahlen erfassen. Aber wir haben über Jahre immer wieder unzählige Stunden in unser Projekt investiert. So lange, bis unser schärfster Kritiker zufrieden war: Wir selbst.

Fazit: Wie soll man die Entwicklungszeit für ein komplett neues Produkt realistisch beziffern? Wir haben es nicht getan, sondern haben jeden Augenblick der Entwicklung genossen und gefeiert. Dennoch haben wir die Hoffnung, dass es trotzdem ein bisschen von dem ein oder anderen ins Kalkül einbezogen wird.

Unser SUP Zelt BAJAO Cabin ist etwas, das nicht jeder haben muss und auch gar nicht haben soll. Es ist ein Zelt, das den höchsten Expeditionsstandards entspricht. Aber es ist speziell für den Einsatz mit SUPs konzipiert. Das ist aktuell noch eine kleine Zielgruppe, die aber ein enormes Wachstum hat. Warum auch nicht? Mehrtagestouren mit dem Kanu sind schon lange Usus und das SUP bietet hier sogar einige Vorteile. Aber aktuell hätten wir uns große Stückzahlen noch gar nicht leisten können. Wir sind ein kleines, aufstrebendes Start Up und machen alles aus eigener Kraft. Kleine Stückzahlen bedeuten auch hohe indirekte Kosten pro Stück, höhere Einkaufskosten, höhere Produktionskosten usw. Da können wir natürlich nicht mit den großen der Branche mithalten.

Fazit: Größere Stückzahlen bedeuten günstigeren Einkauf. Aber als StartUp können wir uns hohe Auflagen natürlich nicht leisten.

Wir hätten durch einen reinen Direktvertrieb, also direkt an den Endkunden, vermutlich günstiger anbieten können. Aber wir sprechen bei BAJAO Cabin über ein erklärungsbedürftiges Produkt. Und egal ob es nun 199 oder 599 Euro kostet: Solch eine Investition will gut bedacht sein. Daher haben wir uns im Vertrieb für die Kombination aus eigenem Onlineshop und Fachhandel entschieden. Hier können alle eure Fragen kompetent und richtig beantwortet werden. Aber natürlich möchte der Handel auch von etwas leben und daher rechnen wir eine Gewinnspanne für den Fachhandel mit ein.

Fazit: Direktvertrieb wäre günstiger, aber wir stehen auf Beratung. Und wir stehen auf den Laden um die Ecke. Daher haben wir uns dazu entschieden, dass der Fachhandel ein Stück von unserem Kuchen abhaben soll.
 

Wir sind einzigartig. Und ebenso sind auch unsere Kunden. Wer ein Zelt von der Stange haben möchte - Feel free. Natürlich kann man eine Mehrtagestour auch mit einem 39 Euro Einweg-Zelt eines Discounters machen. Oder dem 149 Euro Massenware-Zelt aus Polyester. Das ist vollkommen OK. Aber vergleiche es nicht mit einem BAJAO Cabin! Versuche mal ein anderes Zelt auf einem SUP aufzubauen. Oder dein Zelt auf dem Wasser oder Autodach zu nutzen. Wer einen guten Geschmack hat und etwas besonderes möchte, greift zu einem BAJAO Cabin und wird zum SUP Nomaden.

llerdings muss man sich über einen Aspekt im Klaren sein. Es wurde bereits als „the BAJAO-Effect“ bezeichnet. Egal wo man übernachtet, man wird jedes mal angesprochen!

Fazit: Wir könnten es aufgrund seiner Einzigartigkeit sogar noch viel teurer verkaufen. Oft genug wurde uns dazu geraten. Aber wir sind nicht gierig. Jeder der ein BAJAO Cabin haben möchte, soll es auch bekommen. Sogar auch in bis zu 3 Monatsraten.

Versand, Zoll und Steuern
Unabhängig davon, dass die Versandkosten erheblich gestiegen sind, was sich natürlich im Preis niederschlägt, berechnen sich die Zölle und Steuern auf alle kumulierten Kosten. Und die Zölle auf Zelte sind in Deutschland mit 12% vergleichsweise hoch.

Gehalt
Unser Team ist sehr klein und wir erhalten zu diesem Zeitpunkt noch kein Gehalt. Aber wir planen natürlich, irgendwann mal die Nebenjobs an den Nagel hängen zu können und von unserer Arbeit leben zu können. Ein wenig Gewinn haben wir daher einkalkuliert.

Marketing
Unser Ziel ist es, BAJAO zu einer bedeutenden Marke aufzubauen. Aber das ist noch ein steiniger Weg. Dennoch müssen wir dich natürlich auf uns aufmerksam machen. Wir versuchen unser kleines Budget mit viel Engagement und Einsatz zu kompensieren. Aber auch das muss natürlich finanziert werden.

Forschung und Entwicklung
Last but not least wollen wir natürlich gerne weiter neue und sehr gute Produkte entwicklen und für Euch produzieren. An Ideen mangelt es nicht, aber auch diese müssen umgesetzt werden. Und dafür brauchen wir natürlich Etat.

Die Antwort:

Wie lässt sich also die Ausgangsfrage, wieviel ein Zelt kosten darf, beantworten? Wer das hier gelesen und verstanden hat, kennt die Antwort. Es ist nicht nur die Addition von Herstellungskosten, sondern man muss schon ein bisschen weiter denken. Jeder der sich zum Kauf eines solch exklusiven Produktes entscheidet, erkennt den Wert und ist vermutlich genauso besonders wie ein BAJAO Cabin.

Verfasst am - 3 Kommentare

Die Aldi Heuchelei

Was bin ich doch für ein Heuchler. Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich folgende Frage beantwortet habe: "Was hältst Du von den Aldi- oder Lidl-SUP-Boards?" Und jedes Mal habe ich gesagt: "Schwimmen können die auch und für den Anfang sind sie OK. Aber wenn Du was Vernünftiges haben möchtest, solltest Du lieber mehr ausgeben."

Vor kurzem flatterte mir ein Prospekt mit zahlreichen Camping-Artikeln von Aldi ins Haus. Ein zweiflammiger Campingkocher fiel mir sofort ins Auge. Premium-Campingkocher, Edelstahl, Starkbrenner, Zündsicherung, für Flasche und Kartusche... Worte die Begehrlichkeiten schaffen.

Aktuell habe ich in meinem Bulli, mit dem ich oft zum SUP-Surfen fahre und in dem ich von Zeit zu Zeit auch übernachte, einen Ein-Flammen-Gaskocher. Von Campingaz, für den Innenraum zugelassen und gar nicht mal so günstig. Aber eben nur eine Flamme. Mein vorheriger Zwei-Flammenkocher von Outwell hat nach einigen Jahren den Dienst quittiert.

Premium-Kocher für gerade mal 69 statt 99 Euro von Aldi? Gekauft!

Als ich den Kocher auspacke, stimmt der erste Eindruck. Edelstahl und gelungene Optik. Premium eben. Bei genauerem Hinschauen offenbarten sich jedoch die ersten Mängel.

Ich SUPe seit 12 oder 13 Jahren. In Sachen SUP macht mir niemand etwas vor. Mein neues Projekt BAJAO, ein Zelt für das SUP, hat mir ein paar Preise eingebracht. Unteranderem die Einladung am Globetrotter Innovation Lab teilzunehmen. Ausgesuchte Startups werden in das Programm aufgenommen, es wird die Werbetrommel für sie gerührt und man kann auf den Globetrotter Freiluft-Events gemeinsam mit den Großen der Branche ausstellen. Fünf Freiluft-Testivals später bin ich vom absoluten Outdoor-Beginner zum Outdoor-Profi aufgestiegen. Ich habe mir viel Equipment angeschaut, erklären lassen und getestet. Alles im Hinblick auf die SUP-Touren-Tauglichkeit. Dadurch habe ich viel gelernt, was geht und was gut ist.

Zurück zum Aldi-Kocher

Zurück zum Aldi-Kocher. Mit meinem in den letzten Wochen neu gewonnenen Wissen, sind mir einige Dinge direkt aufgefallen. So befindet sich keine Bodenplatte unter dem Kocher. Die Brenner sind aus dünnem Blech gepresst und wirken billig. Trotz der Ankündigung auf Homepage und Prospekt lässt sich keine Kartusche anschließen, sondern nur eine Gasflasche.

Egal, erstmal ausprobieren. Trifft sich gut, dass ich drei Tage unterwegs sein werde und im Bulli übernachte.

Losgefahren, angekommen, aufgebaut und angeschlossen. Nun soll er mal zeigen, was er kann, der Aldi-Kocher von Hersteller Enders.

Unterschiedliche Auffassungen von Premium

Jetzt erst fällt mir auf, dass der Kocher keinen Piezozünder hat, also eine elektronische Zündung. Muss halt das Feuerzeug herhalten, aber ich habe schon genervt. Scheinbar haben Aldi und ich eine unterschiedliche Auffassung von "Premium". Die ganzen Anschlüsse für den Gasschlauch wirken sehr billig, aber sie halten und sind dicht. Der Druckminderer, der zwischen Gasflasche und Schlauch angeschlossen wird, ist ebenfalls billig und darf in Innenräumen nicht betrieben werden. So steht es in der mitgelieferten Gebrauchsanweisung.

Was für einen Sinn macht es einen Gaskocher mit einer Zündsicherung zu bauen, die man für den Innenraum braucht, wenn der Druckminderer nicht dazu passt?

Die Gaszufuhr und damit die Größe der Flamme lässt sich kaum rechtfertigen. Es gibt große Flamme und kleine Flamme. Dazwischen fast nichts. Die große Edelstahlklappe lässt sich nicht in Position fixieren und kippt schnell nach vorne runter. Dadurch kann einer der auf dem Kocher befindlichen Töpfe mitsamt Inhalt entgegen kippen. Vor Verbrühungen muss man allerdings keine Angst haben, da der Kocher zu allem Überfluss zum Erhitzen unglaublich lange braucht.

Genug, ich bin genervt. Ich komme mit vielenm klar, aber zu lange auf meinen morgendlichen Blaek-Kaffee warten zu muessen? Ne, Herr Aldi, so kommen wir nicht zusammen.

Marketing-Sprech belügt Anfänger

Ich hätte es wissen müssen und ärgere mich über meine Naivität. Klar, der Kocher brennt und erhitzt, er hat zwei Flammen und hat auch Teile aus Edelstahl. Aber er ist einfach, sorry für drastische Worte, scheiße! Ich verstehe mittlerweile die SUP-Anfänger, die sich auf den Marketing-Sprech von Aldi & Co verlassen. Premium, hochwertig, reduziert, pffft... An dem Kocher ist gar nichts Premium, genauso wenig wie an den ganzen Billig-SUPs. Und trotzdem kaufen wir den Mist. Ich hatte den Vergleich mit guten Produkten, zum Beispiel von Primus - die wissen was sie tun. Wäre dies mein erster Gaskocher, würde ich wohlmöglich denken: "Naja, unpraktisch und irgendwie auch nicht ganz sicher, aber er brennt - muss wohl so sein..." Ich hätte keinen Vergleich mit gutem Zeugs und würde eventuell den Schrott sogar Anderen empfehlen. "Warum 200 Euro ausgeben? Kauf dir den Kocher von Aldi, der brennt auch..."

Offene Worte an den Discounter

Lieber Discount, lieber Billig-Hersteller,

der Welt würde es besser gehen, wenn sie nicht aus reiner Profitgier versuchen würde, jede Welle mitsurfen zu wollen, auf billigste Weise zu produzieren, ohne Qualitätsansprüche! Überlasst statt dessen den Fachleuten die Arbeit. Klar, ich würde evtl. etwas auf den nächsten Gaskocher sparen müssen. Aber ich hätte was Vernünftiges. Etwas das hält und gut gearbeitet ist. Nun kriegt sie den Mist wieder zurück, retourniert es an den Hersteller und verursacht Arbeit, Kosten und CO2. Alles einkalkuliert in euren Premium-Kocher zum Super-Sparpreis.

Ich hole mir jetzt einen Primus-Gaskocher, den ich lange und intensiv nutzen kann und werde. Wenn mich der Nächste zu meiner Meinung über Aldi- oder Lidl-Boards fragt, werde ich sagen: "Schwimmen tun die auch. Aber lass mich Dir die Geschichte von meinem Aldi-Gaskocher erzählen..."

Beitragsbilder © Aldi Onlineshop

Verfasst am - Hinterlassen Sie einen Kommentar

Surfen trifft Outdoor

Ich, der Außerirdische im Freien

Messer mit Feuerstahl, atmungsaktive Outdoor-Hosen und schwere Wanderstiefel, alles Dinge, die man als Surfer auf Veranstaltungen selten zu sehen bekommt. Es war schon etwas seltsam, als ich zu unserem ersten von fünf Globetrotter-Outdoor-Testivals in Frankfurt kam, um unser BAJAO Cabin der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Allerdings wurde schnell klar, dass ich in Surfponcho und Flipflops ein Alien auf dem Veranstaltungsgelände war. Zumal der April noch mit Schneeregen und stärkeren Windböen daherkam. Selten habe ich mir sehnlicher eine Trekkinghose und festes Schuhwerk gewünscht. Aber man muss Klischees erfüllen und dazu gehören ein rostiger Van und Neopren statt Softshell.

Der Stand war relativ schnell aufgebaut und unsere Exponate in Szene gesetzt. Die umliegenden Aussteller beäugten sowohl mich als auch unsere Produkte misstrauisch. Zwischen den anhaltenden Windböen hörte ich immer wieder Wortfetzen: "Das ist nicht sein Ernst", "Damit schlafen die nie auf dem Wasser" oder "Es gibt nichts, was es nicht gibt". Das versprach, ein lustiges Wochenende zu werden.

Arschbombe ins Fettnäpfchen

Am ersten Abend trafen sich einige Aussteller und Globetrotter-Mitarbeiter am Lagerfeuer und man unterhielt sich mit seinem Sitznachbarn. In meinem Fall saß dort ein nett aussehender Herr, der mich fragte: "Globetrotter oder Aussteller?" "Aussteller", antwortete ich stolz. "Wir stellen aufblasbare Zelte her, mit denen man eine Kabine zu seinem SUP hinzufügen kann. "Wozu brauchen Sie das?", fragte der Herr verwundert, aber interessiert. Ich erinnerte mich an unseren Elevator Pitch, den wir immer wieder geprobt hatten - die wichtigsten Informationen in einem kurzen Monolog dem Gesprächspartner um die Ohren hauen, das kann ich auch.
Also alle wesentlichen Vorzüge runterrattern: Niemand klaut dein Brett, wenn Du drauf schläfst, Du sparst Gepäck, da Du keine Isomatte benötigst und überhaupt isoliert keine Isomatte so gut wie 15cm iSUP blahblahblah… Die Höflichkeit gebot es natürlich auch nach seinem Einsatzfeld zu fragen. "Und Du? Was machst Du so?“ "Ich verkaufe Isomatten“ - Stille…
Arschbombe ins Fettnäpfchen aus einem hochfahrenden Elevator-Pitch, auch das kann ich!

Zum Glück nahm mir Dirk, so hieß der nette Sitznachbar, meinen Fauxpas nicht übel, sondern interessierte sich sogar für BAJAO. Gar nicht so übel, diese Outdoor-Menschen, dachte ich. Und es wurde sogar immer besser. Wir waren plötzlich akzeptiert in den Reihen der Outdoor-Marken. 

Die Schnittmenge zwischen Outdoor und Surf

Der erste Tag auf dem Outdoor-Testival war überwältigend. So viel Zuspruch von Besuchern und Ausstellern, das hatte ich selbst in meinen kühnsten Träumen nicht erhofft. Darunter war auch konstruktive Kritik, zum Beispiel für die Farbgestaltung. Ein gedeckteres Grün solle es sein. Unser neues Produktionsmuster war schon sehr auffällig. Doch größtenteils fielen die Reaktionen der Besucher immer ähnlich aus: Man flanierte an unserem Stand vorbei, schaute aus dem Augenwinkel. Stehen bleiben und genauer hinsehen. Danach folgte in der Regel ein erstauntes Lachen, heimlich geschossene Fotos mit dem Handy und zahlreiche Fragen. Wer hat sich das ausgedacht? Ist das wirklich zum Übernachten auf dem Wasser gedacht? Kippt man damit nicht um? Die Reaktionen sind an allen Austragungsorten die gleichen. Auch das überwältigend positive Feedback ist gleich. 

Nach mittlerweile drei Freiluft-Events, auf denen wir ausstellen durften, können wir behaupten: Es gibt eine Schnittmenge zwischen Outdoor und SUP bzw. Surf. Und die ist größer als erwartet. Die Lust am Abenteuer vor der eigenen Haustür ist riesig. Wir haben die richtige Lösung dafür.

Verfasst am - Hinterlassen Sie einen Kommentar

Deutsche Event-Termine - Triff uns on Tour

BAJAO Cabin Überdachungszelt mit Kaffee

Wir freuen uns, Dir mitteilen zu können, dass unsere ersten Veranstaltungstermine endlich feststehen.

BAJAO-Cabin geht auf Reisen.

Vielleicht wolltest du schon immer unsere ersten Produkte in natura sehen, es anfassen, uns Fragen zum Produkt stellen und es einfach ausprobieren. Jetzt hast du die Gelegenheit dazu. Unsere Reise began am 2. April in Handewitt, in der Nähe von Flensburg auf der Messe Camping & Freizeitheld.
Direkt im Anschluss findest du uns auf den meisten Globetrotter-Open-Air-Festivals, beginnend mit dem Open-Air-Festival in Frankfurt.
Neben uns erwartet dich eine weitere Vielzahl von interessanten Ausstellern.
Komm vorbei, erlebe uns live und in Farbe und verbringe eine schöne Zeit an der frischen Luft.

Oh, wir haben das Beste vergessen!

Möchtest du Geld sparen? Wir geben dir einen Riesen Rabatt, wenn du direkt auf einer der Veranstaltungen bestellst.

Aber das ist noch nicht alles

Wir haben eine Packliste für SUP-Mehrtagestouren erstellt und gedruckt. Was man wissen sollte, was man mitnehmen sollte, wie man seine Sachen packt usw. Die erhältst Du bei uns am Stand und natürlich kostenlos, wie all unsere Events.

Unsere nächsten Termine

[facebook_events col="2″ posts_per_page="24″ category="testival" order="desc" orderby="start_date" start_date="2022-01-31″ end_date="2024-12-31″ ]

Verfasst am - Hinterlassen Sie einen Kommentar

Gewinnspiel - gewinne ein BAJAO-Cabin

BAJAO Hütte Angeln Camping auf dem Wasser

Hier hast Du die Möglichkeit, ein BAJAO-Cabin zu gewinnen!

Du möchtest Deine Chancen erhöhen? Gerne! Du kannst die Anzahl der Lose, die wir Dir als Teilnehmer zuweisen, erhöhen. Dazu bieten wir Dir einfache Möglichkeiten, wie z.B. unsere Facebook-Seite zu besuchen, uns dort ein Like zu hinterlassen, unseren YouTube-Kanal zu besuchen, sich für den Newsletter anzumelden, etc.
Jede der unten aufgeführten Interaktionen bringt Dir eine bestimmte Anzahl zusätzlicher Lose.

[rafflepress id="3″]

Die Gewinner werden von uns per E-Mail benachrichtigt. Das BAJAO Cabin wird sofort nach Fertigstellung der ersten Produktion (Sommer 2022) ausgeliefert.

Verfasst am - Hinterlassen Sie einen Kommentar

Die Vision hinter BAJAO

Was ist die Vision hinter Bajao?

Was ist eigentlich die Vision hinter BAJAO? Was treibt uns an, was inspiriert uns? Und was bedeutet das eigentlich, eine Vision? Dazu haben wir einmal eine kurze Definition herausgesucht.

"Eine Unternehmensvision ist eine positiv formulierte Vorstellung davon, wie die Zukunft Ihres Unternehmens aussehen soll. Mit der Unternehmensvision geben Sie die Richtung an, in die sich Ihr Unternehmen entwickeln soll. Visionen sind immer inspirierend und motivierend."

Es ist also keineswegs so, dass Visionen nur etwas für verrückte Esoteriker oder Mönchshaut-tragende Kultgründer mit Träumen von finanzieller Freiheit sind. Auch wir als junges Startup dürfen Visionen haben und noch besser - wir dürfen sie sogar gefahrlos mit Dir teilen.
Fangen wir also an und geben Dir einen Einblick in unsere Gedanken, Wünsche und positiv formulierte Zukunft!
Wir sehen Stand Up Paddling nicht nur als einen kurzfristig aufkommenden Trend, sondern vielmehr als die Verschmelzung von Surfen und Outdoor. Wir sehen viele SUP-Nomaden, die freitags mittags aus dem Bürogebäude kommen, ihr Auto an einem schönen See parken, ihr Board aufpumpen, das bereits gepackte Gepäck auf das Board schnallen und zu einer mehrtägigen Tour aufbrechen. Den Parkplatz so schnell wie möglich hinter sich lassen, weg vom Land, weg vom Job, ab in die Natur. Alleine oder mit anderen das Mikro-Abenteuer genießen. Irgendwo anlegen und ein leckeres Essen auf dem mitgebrachten Campingkocher zubereiten. Vielleicht noch ein Bier in der Abendsonne trinken, während sie das Lager vorbereiten, und dann ab in die Federn. Am nächsten Morgen paddeln sie zurück zum Auto, sind eins mit sich und der Natur und starten entspannt ins Wochenende. Oder sie paddeln einfach weiter und bleiben zwei Tage lang unterwegs.
Eigentlich ist das genau das, was bei Radfahren als Bikepacking schon zum Trend geworden ist. Oder bereits lange mit dem Kanu praktiziert wird und nun auch beim SUP Einzug gehalten hat - nur gepaart mit einer ordentlichen Portion Surf Attitüde
Damit das möglich wird, braucht es die passende Ausrüstung. Pfiffige Produkte, die dich auf deinen Touren unterstützen, angepasst an den SUP-Sport. SUP ist noch jung und deshalb fehlt es an solchen Produkten.
Diese Lücke möchten wir schließen! Wir wollen spezifische Produkte für dein SUP-Abenteuer entwickeln, mit viel Mehrwert. Damit mehr Menschen ein entspanntes Abenteuer in der Natur erleben können. Wir schließen die Lücke, indem wir Surf und Outdoor in unseren Produkten kombinieren.

Verfasst am

Was macht das perfekte Touring SUP aus?

SUP Touring Regeln

Was macht das perfekte Touring SUP aus?

Der Markt an SUP-Boards ist allmählich wirklich unüberschaubar. Jedes Jahr kommt eine Vielzahl an neuen Marken und vermeintlichen Innovationen auf den Markt. Aber was macht ein Touring-SUP eigentlich zu einem guten Touring Board? Welche Kriterien sollte es erfüllen und welche Punkte sind wirklich wichtig? Hierauf eine allgemein gültige Antwort zu finden ist unmöglich!

Unser Ansatz ist natürlich der, dass wir Euch Boards vorstellen, die wir wirklich getestet haben. Wir sind die Boards über lange Strecken gepaddelt und haben mit einigen von ihnen auch Mehrtagestouren unternommen. Touring bedeutet für uns nicht einfach nur, schnellstmöglich von Punkt A zu Punkt B zu kommen, sondern SUP-Touring bedeutet in unseren Augen immer auch „Abenteuer“.

Der Weg ist das Ziel

Wir möchten hierzu den etwas abgedroschenen Spruch „Der Weg ist das Ziel“ bemühen. Es geht also nicht primär um Geschwindigkeit und somit haben wir unsere Bewertungskriterien anders definiert. Doch wir fangen mit der Basis-Frage an: Was unterscheidet ein Touring-SUP von anderen SUP-Shapes?

Typische Merkmale eines Touring-SUPs

Touring-SUPs sind entwickelt, um lange Distanzen auf dem Board zurückzulegen. Sie sind, für höhere Geschwindigkeit, einen besseren Geradeauslauf und eine längere Gleitphase zwischen den Paddelschlägen länger und schmaler gebaut. Als zusätzliche Unterstützung für diese Eigenschaften haben Touring-SUPs, speziell Hardboards, in der Regel einen Verdrängerrumpf. Die scharf geschnittene Nose ermöglicht es Touring-Boards, durch kabbeliges Wasser und kleine Wellen zu schneiden, während sie Geschwindigkeit und Kurs halten. Für schwere Wetterbedingungen und starke Seitenwellen macht es sie hingegen anfälliger.

In diesem Artikel gehen wir hauptsächlich auf inflatable (aufblasbare) Touring-Boards ein, da diese gerade auf Mehrtagestouren den Hardboards in einigen Punkten überlegen sind.

Hardboard oder iSUP für lange Touren? 

Keine Frage: wir sind SUP-Nerds und bevorzugen Hardboards für unsere täglichen SUP-Trips. ABER vor allem für lange, mehrtägige SUP-Touren und SUP-Abenteuer, iSUPshaben aufblasbaren Touring-Boards die Nase vorn. Jeder, der sein SUP schon einmal um eine Schleuse herumtragen oder das Board über eine hohe Kante aus dem Hafenbecken hieven musste, weiß genau, wovon wir sprechen. Das Anlanden auf felsigen Uferabschnitten, um das Lager aufzuschlagen, bringt dich mit einem Hardboard an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Es passiert leicht, dass man mit der Nase gegen einen Felsen oder mit dem Heck gegen die Uferkante stößt. Abgesplitterter Lack oder sogar Löcher sind die Folge. Ein iSUP ist in der Regel nicht nur leichter, sondern auch viel unempfindlicher als ein Hartboard. Außerdem lässt es sich schnell zusammenpacken, zum Beispiel um eine kurze Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen.

Ein nicht unwesentlicher Vorteil, der speziell für BAJAO interessant ist: Du kannst das Board als Isomatte nutzen und dein BAJAO Cabin darauf aufbauen, und so auf deinem SUP übernachten.

Ein Nachteil ist natürlich, dass man bei einem iSUP sehr eingeschränkt ist, was die Formen des SUPs angeht. Ein richtiger Verdrängerrumpf ist mit Dropstitch nicht umzusetzen. Du hast immer runde Rails und eine runde Nose. Da wir allerdings nicht auf totale Performance beim Touring gehen, steht dieser Nachteil hinter den Vorteilen zurück. Zudem sind iSUPs kostengünstiger in der Anschaffung als Hardboards. 

Länge läuft - Die richtige Länge eines Touring SUPs

Länge läuft, so sagt der Seemann. Ein längeres Board läuft schneller und besser geradeaus. So simpel, so treffend. Der Nachteil: Du bringst es schwerer um die Kurve. Halb so wild, einfach einen Schritt nach hinten gemacht, die Nose aus dem Wasser gelupft, eng geturnt und ab geht die wilde Fahrt. Wäre da nicht das Gepäck vor uns, das die Nose vehement herunter drückt und das Gepäck hinter uns, das uns einfach nicht weit genug nach hinten schreiten lässt. Daher ist bei einem Touring-SUP die Länge nicht immer ausschlaggebend. Als klassisches Maß hat sich eine Länge von 12.6 durchgesetzt. Aber auch kürzere Touring-SUPs können durchaus Sinn ergeben, gerade für leichtere oder kleinere Paddler. Man sollte für sich die richtige Länge des SUPs finden. Möchtest Du schneller unterwegs sein und nimmst dafür die geringere Drehfreudigkeit in Kauf, greife zu einem 14-Fuß-Board. Wenn Du lieber etwas agiler bist und die Geschwindigkeit eher zweitrangig ist, dann kannst Du auch an einem 11.6 oder 12er Freude haben. Die goldene Mitte ist nach wie vor ein 12.6.

Big is beautiful - wie dick sollte ein Touring SUP sein?

Wie dick sollte die Ani sup seinVorbei die Zeit, in der es zwei Boarddicken gab: 6 Inch oder 4 Inch. Letzteres war seiner Zeit per se den Billigboards im Baumarkt vorbehalten. Mittlerweile finden sich viele unterschiedliche Dicken von 4 Inch als flachste Variante über 4.75 oder 5.25 bis hin zu den allgegenwärtigen 6-Inch-Boards. Wenn Du nicht als absolutes Leichtgewicht unterwegs bist, solltest Du beim Touring-SUP auch bei 6 Inch bleiben. Schließlich muss man noch das Gepäck berücksichtigen. Ein flacheres Brett bietet Vorteile in Sachen Windanfälligkeit und auch ein wenig bei der Kippstabilität, aber in erster Linie ohne Gepäck. Daher machen wir es uns hier einfach, ebenso wie die meisten Hersteller und empfehlen beim Touring-iSUP die 6-Inch-Variante.
Beim Hardboard sieht es natürlich auch wieder ganz anders aus, denn hier kannst Du wählen zwischen flachem Deck, Dugout, mit Hump oder ohne etc. Aber wie bereits vorab erwähnt, konzentrieren wir uns in diesem Artikel auf iSUPs. 

Die richtige Breite eines Touring-SUPs

In den vergangen Jahren haben wir immer stärker beobachtet, dass Touring-SUPS schmaler und schmaler werden. iSUPs mit Breiten unter 28 Inch sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Auch 26-Inch-Boards werden heute als Touring-SUPs tituliert. Was man vor wenigen Jahren noch als Raceboard bezeichnete, rangiert mittlerweile unter Touring-Board. Dieser Trend geht vollkommen an dem eigentlichen Einsatzzweck von Touring-SUPs vorbei und zeigt, dass viele Hersteller den Bereich Touring falsch interpretieren, komplett vernachlässigen oder keine Ahnung haben. Ein Touring-Board darf gerne eine Breite von 30 - 34 Inch aufweisen. Wir hören schon den Aufschrei der SUP-Szene: 34 Inch? Da kann ich ja gleich auf einer Tür paddeln. Bullshit! Wir reden hier nicht von Sporttourern, die dafür gebaut sind, gegen die Uhr zu paddeln. Wir sprechen von reinrassigen Touring-SUPs, die genügend Volumen bieten müssen, um Gewicht zu tragen, Platz für Gepäck haben und ausreichende Stabilität bieten, um dich nicht beim kleinsten Kabbelwasser baden zu schicken. Noch einmal: SUP-Touring ist nichts für Speedjunkies, sondern für Abenteurer. Und Hand aufs Herz, wer Angst vor zu geringer Geschwindigkeit auf einem 33-Inch-Board hat, braucht eher einen Technikkurs als ein schmaleres Board. Zudem: Hast Du schon einmal versucht, ein Touring-SUP mit Gepäck bei ein wenig Seitenwelle zu paddeln? Dann weißt Du genau, wovon wir sprechen. Das bringt uns auch schon zum nächsten Punkt: Gepäck mitnehmen.

Gepäcktransport auf einem Touring SUP

Bungeestraps auf einem Touring SUPWenn Du eine längere SUP-Tour planst, muss natürlich auch Gepäck auf deinem Board Platz finden. Auf nahezu jedem SUP hast Du auf dem vorderen Drittel Gepäcknetze, um dein Hab und Gut zu verstauen. Der Klassiker ist hierbei der Bungeestrap, der zwischen vier bis sechs D-Ringen gespannt ist. Bei einem durchdachten Touring-SUP hast Du am Heck ein weiteres Gepäcknetz, um noch mehr Gepäck verstauen zu können.
Einige Marken bieten Gepäcknetze, die das seitliche hinausrollen des Gepäcks verhindern. Praktisch, wenn sich unter deinem Gepäck viele Einzelteile befinden, wie zum Beispiel Wasserflaschen etc. Auf einer Tour wirst Du allerdings deine Ausrüstung meist in einer wasserdichten Tasche mitführen, weshalb dieses Feature allenfalls nice to have ist. Wichtiger ist, dass Du alle Packstücke sicher und fest verspannen kannst. So fest, dass sie auch im Falle des Kenterns fest am Board bleiben. Schließlich möchtest Du nicht, nachdem Du dich selbst zurück aufs Board gehievt hast, auch noch nach der Tasche mit den frischen Schlüppies und der Zahnbürste tauchen gehen.
Optimalerweise greifst Du hierbei nach einem Gepäcksystem, das sich fest an den vorhandenen Halterungen verankern lässt. Leider gibt es bisher wenig wirklich Gutes am Markt, aber wir arbeiten daran.
Die Position des Gepäcknetzes ist auch nicht unwichtig. So sind bei einigen Boards die Gepäcknetze unnötig weit vorne, was bei schwererem Gepäck die Nase zu stark runter drückt und das Board instabil macht. Genauso wenig sinnvoll ist es, das Gepäcknetz zu sehr im Boardzentrum zu positionieren, also nahe am Tragegriff. Das schränkt deinen Bewegungsspielraum unnötig ein.

Finnen-Setup beim Touring-SUP

Eine gute Touringflosse


Heiß diskutiert und dabei ist es so einfach: Für ein Touring-SUP brauchst Du nur eine Center-Finne. Auch hier sehen wir bei verschiedenen Herstellern Trends, die das Touring-SUP um Sidefins erweitern. Die Rede ist von diesen kleinen Finnen, rechts und links vor der großen Finne in der Mitte. Mal auf den Punkt gebracht: Das ist unnötiger Unfug! Die Centerfinne reicht aus, um deinem Board die Stabilität zu geben und um die Richtung zu halten. Die Sidefins erhöhen das Packmaß unnötig (beim Zusammenrollen des Boards) und stören eher als das sie nützen.
Wichtiger ist eine Touring-Finne, die ein bisschen mehr Fläche bietet als eine Sichelfinne. Wobei auch diese Finne nur mäßigen Einfluss hat, wenn die Paddeltechnik nicht stimmt.
Wir favorisieren das klassische und altbewährte US-Box-Finnensystem. Eine Ersatzfinne bekommst Du in jedem Surfshop für kleines Geld, sollte mal etwas kaputt gehen. Die Slide-In-Finnen oder noch unorthodoxere Systeme bieten in der Regel weniger Stabilität und haben oftmals scharfe Kanten. Noch dazu sind solche Finnen oft aus weichem Material und brechen daher leichter als selbst günstige Composite-Finnen.
Bei Touring-Hardboards sind Sidefins übrigens so gut wie nie verbaut.RedPaddle Sport Flosseneinstellung
Wir möchten eigentlich nicht auf einzelne Marken eingehen, aber in diesem Falle machen wir eine Ausnahme:
Ganz neu und uns nur von RedPaddle bekannt: Anstelle einer Centerfinne werden zwei nebeneinander angeordnete Finnen verbaut. Beide nur minimal kleiner dimensioniert als eine Centerfinne. Der Vorteil den sich der Hersteller davon verspricht: besserer Geradeauslauf und geringerer Tiefgang. Beides können wir nach Tests bestätigen, allerdings macht es das Manövrieren auch schwerer. Abhilfe schafft ein Pivotturn, der allerdings mit ordentlich Gepäck auf dem Board nahezu unmöglich ist. Die Besonderheit bei den Touring-Boards von RedPaddle ist die V-Form im Rumpf. Dies wurde nicht von RedPaddle erfunden (bekannt war uns das Verfahren bereits zwei Jahre zuvor von anderen Firmen), aber in der neuen Voyager-Serie konsequent umgesetzt.